Servus,
nach der langen Schönwetterphase gab es gestern in den Bergen
nochmal einen Rückfall in die Winterzeit, im Februar eigentlich kein Wunder !
Dort schneite es wohl den ganzen Tag und bescherte somit den Gipfeln im
westlichen Nordstau eine gute Schippe Neuschnee. Somit stieg auch abrupt die
Lawinengefahr und verwehrte uns dadurch unsere eigentlich geplante Tour. Aber a
bisserl was werd scho geh.
Fahrt über Bad Kohlgrub ( den Stau am AB Ende vermeidend ) und
Linderhof zum Parkplatz am Beginn des Sägertals. Hier standen schon einige Autos
... aber ausschließlich von Scheinbergaspiranten !
So verließen wir schon nach ein paar Metern die Spur und zogen
unsere eigene ...
... auf dem Weg entlang des Sägerbachtal. Der gestrige Neuschnee
hatte die Landschaft wieder in den eigentlich für diese Jahreszeit normalen
Zustand zurückverwandelt.
Nach dem Ende des Tals zog der Weg in 2-3 Kehren durch
den Wald ...
... bis wir links unseren Abzweig ins Lösertal erreichten. Durch den dicken
Neuschnee zogen wir unsere Spur ...
... querten den Hasentalgraben ...
... und erreichten
schon bald freieres Gelände.
Im Talboden weiter bis wir den ersten Blick auf
unser Ziel hatten.
Mal schauen ob er sich heute von uns besteigen lässt ? ...
die Menge des Neuschnees hatte sich bis hierher von wenigen Zentimetern beim
Start in eine gut 30 cm dicke Schicht gesteigert.
Nun stand uns der Steilhang hinauf zum Beginn des NO Kars noch
bevor ...
... ein Stück stiegen wir hinauf und gruben erst einmal ein Schneeprofil.
Hier war noch alles gut aber weiter droben im Kar ? – wir müssen ja nicht
unbedingt ganz zum Gipfel ... so war unsere Entscheidung uns die Sache
droben anzuschauen gefallen.
Jetzt brachten wir zuerst die Steilstufe hinter uns
...
... eine rechte Wühlerei war’s mit kurzem Latschenkontakt !! Bald legte sich das
Gelände etwas zurück und der Weg zum Kareingang war frei.
Dort angekommen war
für uns klar – durch dieses Kar steigen wir nicht auf. Dazu kam das uns
inzwischen Setzungsgeräusche begleiteten – nicht gut. So musste ein Plan B her :
wir steigen rechts über den Ostgrat auf ... soweit es halt geht.
So spurten wir
nun rechts des Kars über anfangs schön kupiertes Gelände hinauf ...
... aber schon bald
zog sich der Grat zusammen.
Von drunten scheinbar sehr steile Passagen
entpuppten sich beim Näherkommen in gut machbare Absätze. Zweimal mussten die
Ski kurz weichen aber schon nach ein paar Metern Fußaufstieg ging es mit Ski
weiter.
Da hier die Sonne ab und zu schien hatte sich der Neuschnee schon leicht
verwandelt. Teils recht schneidig stiegen wir höher ...
... rechts die felsigen
Nordabbrüche und links die durch abbrechende Schneeklumpen verunzierte
Südflanke.
Zu unseren großen Freude schien uns das Gipfelglück heute doch nicht
verwehrt zu werden.
Vor den letzten Felsbuckel vorm Gipfelkreuz stellten wir die
Ski ab und kraxelten die kurze Stufe hinauf.
Von hier war es nur noch ein
Katzensprung zum Gipfel des Lösertalkopf 1859 m.
Die Aussicht war heute durch Wolken recht gegrenzt aber ein
großes Wolkenloch direkt über uns bescherte uns eine sonnige
Gipfelpause.
Drunten, im mit Nebel gefülltem Kar, hörten wir Stimmen – die
werden wohl nicht durch dieses direkt aufsteigen !? ( Bei unserer späteren
Abfahrt hatten wir ab dem Karausgang Abfahrtsspuren vor uns : sie haben wohl ein
begründetes ‘ Schlechts Gefühl ‘ gehabt und haben ihren Aufstieg abgebrochen und
sind abgefahren ! )
Nachdem sich unser Trinkvorrat dem Ende neigte packten wir
zusammen ... überstiegen den Felsbuckel und machten uns mit heller Vorfreude
abfahrtsfertig.
In etwa unserer Aufstiegsspur fuhren wir ab, die 2 kurzen
felsigen Passagen umfuhren wir auf der Sonnenseite und landeten drunten im Kar.
Weiter durch die Steilstufe mittels Latschengassen bis in den Boden des
Lösertals. Hier fellten wir nochmal an, auf die unlohnende Schiebeabfahrt durchs
flache Sägertal hatten wir keine Lust. Nach ca. 150 Hm spurendem Aufstieg hatten
wir die bewaldete Einsattlung zwischen den Hundsfallköpfen und dem Scheinberg
erreicht.
Jetzt verschwanden die Felle wieder im Rucksack und ab ging’s.
Schon
bald trafen wir auf die ersten Abfahrtsspuren einiger Scheinbergbegeher und
folgten diesen bis zum Forstweg ... über diesen nun recht flott hinunter zum
Ausgangspunkt.
-- Mal wieder eine richtige Wintertour
-- Es hat gut Neuschnee gemacht – im Gipfelbereich bis
Kniehöhe
-- Wo die Sonne ihre Kraft ausspielen kann hat der Schnee
schon wieder einen deutlichen Stich / im Schatten noch pulvrig
-- Waren auf der kompletten Tour alleine und durften somit
alles spuren
-- Anstieg über den Ostgrat nicht ganz ‘ Ohne ‘ aber u.E.
relativ Lawinensicher
INFOS zum Normalanstieg
Gruß Daniel, in den frisch verschneiten Ammergauern mit
Hias
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