Servus,
nachdem ich heute mal allein unterwegs sein sollte ging ich
eine schon eine länger geplante Bergtour an. Die imposante nördliche Flanke des
Estergebiges beim Autobahnende, zwischen Eschenlohe und Farchant, faszinierte
mich schon seit vielen Jahren. Da müsste es doch irgendwie hinaufgehen !? Das
Studium der einschlägigen Karten brachte mich nicht viel weiter. Im Netz fand
ich dann doch noch eine Beschreibung von einer Begehung der Flanke mittels einem
kleinen unbekannten Jägersteig.
Dann geh ich’s halt mal an : staufreie kurze Zufahrt nach Eschenlohe ... über die Loisachbrücke und weiter über die Krottenkopfstraße hinter bis zum Parkplatz. Nun über die Freiflächen gerade in die Richtung der schon sichtbaren Teufelskapelle ( aber noch recht klein !! ) zu.
Über die
Wiesen ein Stück hinunter, direkt bei der Rutschbuckel Hütte erreichte ich den
Hauptweg.
Diesem folgte ich nun ... stets am Pfrühlmoos entlang. Schon bald kam
ich an den 7 Quellen vorbei ...
... im weiteren Verlauf linkerhand eine
Wildfütterung und ein paar Minuten später hatte ich den mächtigen Schuttstrom
erreicht.
Bis hierher war der Weg leicht und meist
eben aber jetzt zieht er steil und kompromisslos in die Höhe.
Die Teufelskapelle schält sich langsam aus dem Wald und zeigt sich :
Bei einem Wegweiser verlasse ich kurz den Weg und quere
hinüber zu den Felsen ... Trittspuren führen links um die Bastion herum aber
enden im Nichts. Auf eine Besteigung des klitschigen und brüchigen Felsaufbaus,
dazu mit batzigen Schuhen fehlt mir heute der Sinn. Auch ist mir nicht ganz klar
von welcher Seite es am meisten Sinn machen würde.
Nicht mehr lang und ich hatte eine kleine Jagdhütte
erreicht, ein Blick auf die Uhr : 1,5 Std. hatte ich bis hier herauf gebraucht
...
... das wird sich gut ausgehen ( die Tage sind kurz ! ). Jetzt weiter, über den
nunmehr etwas weniger ausgetretenen Steig ...
... durch die Hänge in stetigem Auf und
Ab
Langsam wurde das mich
umgebende Grau leicht bläulich –
... ich wusste nun es kann nicht mehr weit sein und
ich kann der Nebelsuppe entfliehen.
Über einen latschigen Rücken empor bis ich
in freies Gelände kam - mit Aussicht :
Nach ein paar weiteren Kehren hatte ich den Gratverlauf auf
gut 1900 m erreicht.
Da ich schon öfter auf dem Ob. Rißkopf und der Kiste war
entschied ich mich dem Schindlerskopf die Ehre zu geben.
Meist über den Grat,
kurz mal in der sonnigen Südseite ...
... und schon bald war ich am höchsten Punkt des
Schindlerskopf 1940 m. Nach einer Rast an meinem ‘ Platz an der Sonne ‘
... stieg
ich steil über die Südhänge hinab zum Wanderweg. Ein Weiterweg über den von
Latschen bewachsenen Grat zum nächsten Gipfel dem Archtalkopf wäre sich wohl
zeitlich schlecht ausgegangen und mit Stirnlampe abzusteigen war nicht mein
Ziel.
Also weiter über den Weg in Richtung Kiste bis zur Scharte südwestlich von
ihr ( Gedenktafel ).
Hier beginnt nur der steile unmarkierte Abstieg ins
Kistenkar.
Nach den ersten ca. 50 Hm hat man das Schlimmste schon überstanden
und sucht sich nun den besten Weg durch die Schutthänge hinunter ( Steinmänner
).
Die komplette untere Hälfte des Kars konnte ich durch die schmalen
Schuttströme abfahren, geht zwar nicht ganz optimal aber besser als nichts.
In
der Latschenregion angekommen folgte ich nun wieder dem Steig ... später durch
Wald zur Archtal Jagdhütte ...
... und im weiteren Verlauf meist quer durch die Hänge
abwärts.
Auf der anderen Talseite der markante Kreuzturm |
Zuletzt wieder gerader hinunter bis zu einem steilem Karrenweg. Von
diesem nach ein paar Minuten rechts ab und den Trittspuren folgend steil
hinunter zum Schuttstrom der Archtalschlucht.
Von hier waren nur mehr ein paar
Minuten über einen Forstweg und mein Kreis hatte sich wieder
geschlossen.
-- Schöne interessante Runde mit teils recht steilen
Abschnitten
-- Bis zur Jagdhütte perfekter Weg mit ebensolcher
Farbmarkierung
-- Danach wird der Steig schmäler aber ist immer gut sichtbar
und zu finden
-- Keine Schwierigkeiten, trotzdem eine gute Portion
Trittsicherheit schadet nicht
-- Abstieg durchs Kistenkar unmarkiert aber ebenfalls gut zu
finden ( eine sehr kurze Felsstufe UIAA II- ) sonst problemlos
-- Auf meiner gesamten Runde sah und traf ich niemand
!?
-- War mit Pausen 6 Std. am Weg / 1400 Hm / 12 Km
Gruß Daniel
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