Servus,
nach einigen vergeblichen Planspielen ( das Wetter spielte
jeweils nicht mit ) ging es dieses Jahr nun endlich los. Das Wetter schien für
die nächsten Tage stabil zu bleiben ..... nicht zu heiß und das Regenrisiko
sollte gering bleiben.
Mein Ziel war eine Radltour von München hinauf zur Nordsee,
besser gesagt zum Leuchtturm ‘ Alte Liebe ‘ in Cuxhaven um eine Fischsemmel
zu essen. Und von dort sollte es hinüber nach Hamburg gehen um dort meinen schon
gebuchten Fernbus für die Heimfahrt zu erwischen.
Start in München Sendling mit leichtestem Gepäck, für die
Freinächte hatte ich eine Strandmuschel, eine dünne Isomatte und einen Light
Schlafsack hinten am Gepäckträger. Alle anderen Utensilien fanden in meinen
Rucksack Platz.
München Sendling – Pfaffenhoffen a.d. Ilm – Ingolstadt –
Schambachtal – Altmühltal – Hilpoldstein – Großschwarzenlohe ( kurz vor Nürnberg
) = 202 Km
|
Doch noch ein Nachtlager gefunden - die Nacht war trocken
Nach dem Start um kurz nach 6 Uhr ging es über die noch menschenleere Leopoldstraße hinaus aus der Stadt. Mein Weg führte mich über Schleißheim ins nördliche Münchner Umland. Die Sonne stieg immer höher und so wurde es richtig heiß. Nachdem ich an Ingolstadt vorbei war wurde die Landschaft interessanter. Die kleine Landstraße schlängelte sich durch das schöne Schambachtal. Neben der Straße zeigten sich tolle Felswände und auf so mancher Anhöhe standen alte Burgen. Inzwischen war die wärmste Zeit des Tages erreicht und so nahm ich nahm ein Bad im kühlen Schambach. Das tat richtig gut ! Bald danach erreichte ich das Altmühltal, dieses folgte ich links aufwärts. Von Südwesten wurde es am späten Nachmitag immer dunkler und die Wolken türmten sich bedrohlich auf. Plötzlich war das Unwetter bei mir ... mit einem Mal begann es zu schütten was es runter ging. Zum Glück war gleich ein Bushäuschen in der Nähe - hier harrte ich nun den Dingen. Nach gut einer Stunde hörte es langsam auf und ich fuhr bei noch leichtem Tröpfeln weiter ... auf der Suche nach einer Schlafmöglichkeit. Diese war bald gefunden : neben der Straße hinter Büschen unter dichten Laubbäumen.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- |
2. Tag
Weiter nach Nürnberg – Erlangen – Forchheim – Bamberg –
Trappstadt – Meiningen = 200 Km
|
In Nürnberg |
|
Auch wieder schönes Wetter |
|
Kurze Rast im Schatten |
|
Auch diese Nacht war trocken und recht angenehm
Am nächsten Morgen - die Nacht war zum Glück trocken geblieben - packte ich mein Zeug zusammen und weiter ging die Fahrt. Nürnberg war nur noch ein paar Kilometer entfernt, dort gab es auch endlich mein verdientes Frühstück. Das nächste Stück Wegstrecke über Erlangen nach Forchheim gingen über einen ebenen gut fahrbaren Radlweg, danach wurde es wieder hügeliger. Kilometer um Kilometer fuhr ich nun in Richtung Bamberg. Aber ein Stück wollte ich heute schon noch schaffen - so strampelte ich bis kurz hinter Meiningen. Hier fand ich wieder ein schönes Platzerl auf einer ebenen Anhöhe neben der Landstaße im hohem Gras. Auch diese Nacht verlief ruhig und trocken.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- |
3.Tag
Nach Marksuhl – Gerstungen – Bad Sooden – Göttingen –
Northeim – Moringen = 173 Km
|
Auf schönen, guten Radwegen geht's dahin |
|
Salzberg |
|
Im Leinetal |
|
Das nächste Unwetter zieht auf |
|
Das ziehe ich dann doch einer Freinacht im Regen vor !
Am Morgen packte ich wieder meine Muschel etc. zusammen und radelte zur nächsten Tankstelle, hier gab es erst einmal einen Kaffee zum munter werden. Im weiteren ging die schöne Fahrt meist an der Leine entlang - weit weg der Straße. In Göttingen angekommen gönnte ich mir mal das erste richtige Essen - beim Chinesen gab es ein leckeres Entengericht. So gestärkt kurbelte ich weiter - an Northeim vorbei bis es zu regnen begann. Unter einem Vordach eines Ladens wartete ich ab ... aber es hörte nicht auf. Also auf eine Freinacht hatte ich bei diesen Bedingungen keine rechte Lust. So fuhr ich zügig hinein nach Morigen und stürmte in das erste Gasthaus um nach einem Bett zu fragen. Ich hatte Glück - richtig glücklich checkte ich ein und genoß die Dusche und ein richtiges Bett.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- |
4. Tag
Weiter nach Alfeld – Pattensen – Hannover – Nienburg – Syke –
Kirchwyhe bei Bremen = 218 Km
|
Morgenstund hat Gold im Mund |
|
Die Wege werden gerader und langsam ebener |
|
Die Anzahl der Windräder nimmt stark zu |
|
Auch heute hab ich Glück mit dem Wetter |
|
Über den Mittellandkanal bei Hannover |
|
Hier stärke ich mich etwas |
|
Mal wieder nicht auf dem optimalen, dafür auf einem recht schönem Weg unterwegs
Nachdem ich im Gasthof ' Drei Kronen ' mein Frühstück genossen hatte war mir klar - heute zieh ich es durch bis nach Bremen. Also ging ich meine längste Etappe voller Tatendrang an. Das Wetter zeigte sich wieder von seiner besten Seite und machte mir das radeln leicht. Bis Hannover gab es noch ein paar Anhöhen zu überwinden danach wurde es deutlich flacher und die Wege verliefen meist schnurgerade. Um Nienburg herum machte ich wieder mal ein paar unnötige Umwege ... durch einsame Wälder / aber es war schön und einsam, leider unnötig !! Wieder am richtigen Weg angekommen gab es kein Halten mehr. Mit ' voll Stoff ' legte ich die letzten Kilometer nach Weyhe zurück. Dort überraschte ich meine ersten Opfer : " Habt ihr noch ein Bett frei für eine Nacht ? " ... so erging mein Begrüßungsgruß an meine verduzte Tante und Onkel. Diese wunderten sich zwar über meine Unternehmung aber hießen mich herzlichst Willkommen. So hockten wir noch bis 2.30 Uhr zusammen und zischten einige Pils / draußen regnete es mal wieder.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- |
5. Tag ( Verwandten Besuchstag )
Über den Weserweg nach Bremen – Ritterhude – Leuchtenberg =
42 Km
6. Tag
Von Leuchtenberg schnurgerade nach Bremerhaven – Cuxhaven –
Deichweg nach Duhnen – Sahlenburg = 100 Km
7. Tag
Hinüber nach Otterndorf – Hemmoor – Stade – Finkenwerder – Fähre
über die Elbe – Hamburg = 138 Km
|
Ich war glücklich die Fahrt ohne Schwierigkeiten und Pannen geschafft zu haben
Als ich Morgens erwachte war der Himmel tief verhangen aber wenigstens hatte es aufgehört zu regnen. So machte ich mich auf das letzte Wegstück meines Radlausflugs. An der Küste, mal am Deich fuhr ich bis Otterndorf um von dort durchs Landesinnere nach Stade zu strampeln. Von hier war es nicht mehr weit zur Elbe und zum Ort Finkenwerder. Von diesem nahm ich wegen fehlender Brücken die Fähre hinüber auf's andere Elbufer. Nun begann es richtig zu regnen, mit mehrmaligem kurzen Unterstellen erreichte ich die Elbbrücken und somit mein Hotel. Ein günstigeres Zimmer oder eine andere Übernachtungsmöglichkeit war so kurzfristig nicht aufzutreiben. Nachdem ich mich etwas frisch gemacht hatte zog es mich noch einmal etwas hinaus und ich schlenderte durch die pulsierende Stadt.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- |
8. Tag ( Heimreise mit Fernbus )
Dieser fuhr über Berlin – Halle – Nürnberg nach
München
|
Bei der Heimfahrt regnete es fast durchgehend
Um 6 Uhr schälte ich mich aus dem kuschligen Bett und nach dem Badbesuch machte ich mich zu dem nur ein paar Minuten entfernten Busbahnhof. Diesen durfte ich auf keinen Fall verpassen !
Pünktlich startete die Busfahrt mit meinem Radl in seinem Bauch. Es war eine lange Fahrt bei komplett regnerischem Wetter. Auch in München ließ dieser nicht nach und es war somit eine gute Tat das mich meine liebe Frau am Bahnhof mit dem Auto sehnsüchtigst erwartete.
ENDE GUT - ALLES GUT
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ |
FAZIT :
-- es war eine lange Reise, Deutschland ist groß. Es wurden insgesamt 1075 Km
-- ich hatte keine Pannen, mein Radl ( Steppenwolf Tundra FS ) ließ mich nicht im Stich
-- Als Bergsteiger fuhr ich natürlich mit Rucksack und nicht mit Satteltaschen
-- das Wetter war im Großen und Ganzen in Ordnung / die ersten 3 Tage waren recht heiß.
-- die ersten beiden Nächte waren trocken und ich konnte draußen pennen, danach regnete es in jeder der kommenden Nächte und ich zog es lieber vor Indoor zu schlafen.
-- Nochmal Danke an meine Tanten und Onkel für die liebe Aufnahme und die schönen Übernachtungen
-- ich fuhr die Strecke nur mit Landkarte und einer Liste mit den zu durchfahrenen Orten : so verschlug es mich nicht nur einmal auf Umwege // mit GPS und Navi hätte ich mir einige Zusatzkilometer erspart.
-- meist auf Radwegen und auf schmalen einsamen Landstraßen
-- die Ausschilderung ist des öfteren nicht optimal
-- Heimreise im Postbus incl. des Radltransport für 34,50 Euro in 12 Stunden
Gruß Daniel
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen