B E R G H E I M A T

Samstag, 9. Juli 2016

Hint. und Vordere Karlesspitzen / Alternative Gratkraxelei

Servus
 
Heute war eigentlich eine schöne Urgesteinskletterei in den Vorderen Stubaiern geplant ... aber das Wetter spielte nicht mit.
Der Wetterbericht verschlechterte sich gestern im Laufe des Tages immer mehr aber versprach trotzdem ab den frühen Vormittag brauchbare Bedingungen. So wagten wir es :
 
 
Erst am Nachmittag zeigte sich ab und zu die Sonne = zu spät
Frühe Fahrt über Garmisch ins Inntal und hinauf zur Passhöhe in Kühtai, nun ein Stück abwärts bis zur Mauer des Längentalspeichers. Hier parkten wir und begannen mit dem kurzweiligen Zustieg. Das Wetter drückte noch sauber umeinand aber wir hofften auf die Wetterbesserung. 
 
 
Nach dem Überschreiten der Staumauer in einem leichten rechts/links Bogen auf gutem Steig hinein ins Mittertal. 
 
 
An dem ersten kleinen See unter den Mittertaler Türmen vorbei ...
 
 
... bis der Steig sich etwas nach rechts wendet ... über eine Stufe, hier begann es nun leicht zu regnen und wir suchten uns einen felsigen Wetterschutz.
 
 
Hier hockten wir nun und harrten der Dinge. Nach einer Weile hieß es “ ... gehn wir halt mal zum Einstieg hinauf – vielleicht wird’s ja noch “. 
 
 
Eigentlich war es uns schon klar – des werd heit nichts. 
 

Zum Einstieg ging's noch hinauf
Als wir droben am Einstieg des Grates ankamen war das Wetter um keinen Deut besser geworden. Also entschieden wir uns endgültig es sein zu lassen. Nasser Fels mit Flechten verziert / nur spärlich abgesichert / eigentlich keine Rückzugsmöglichkeit = da wären wir nur in Teufels Küche gekommen !
So musste nun eine leichtere, vertretbare Alternative her = sonst wäre ja der ganze Aufwand umsonst gewesen. So schlug ich vor wieder ein Stück abzusteigen und auf der anderen Talseite weglos zum Wörgetalsattel aufzusteigen. 
 
 
Von hier könnten wir leicht auf den Gipfel der Hinteren Karlesspitze gelangen ... und dann schaun wir mal.
Gesagt getan ... und nach dem steilen Hang hatten wir den kreuzgeschmückten Gipfel mit 2636 m erreicht ( das letzte Mal war ich 1989 hier droben / Skitour ).
 


 
Da geht's nun hinüber
Nun kraxelten wir hinüber zum nahen Vorgipfel und weiter meist am Grat bis zur tiefsten Scharte vor unseren nächsten Gipfel. 
 





 
Auch die folgenden Felsabsätze ...
 
 
... waren bald gemeistert und wir erreichten die Vordere Karlesspitze 2569 m. 
 
 


 
Inzwischen zeigte sich ab und zu mal kurz die Sonne aber ein Blick zurück zu unserem eigentlichen Ziel bestätigte uns ( die Wolken umhüllten anhaltend den Gipfel und die Felsen glänzten schwarz + nass herüber ) – wir haben alles richtig gemacht. Jetzt begann der ebenfalls weglose Abstieg durch die östlichen Hänge direkt hinunter ins Mittertal und zu unserem morgentlichen Aufstiegsweg. 
 
Da geht's nun hinab
Über Blockhalden, steile Grashänge und durch Alpenrosengestrüpp ging es zügig hinunter. Zuletzt am Wanderweg, zufrieden zurück zum Parkplatz.
 
Links die Hintere ... der Übergang zur Vorderen Karlesspitze ( rechts ) und weglos gerade von dieser hinunter
 
 
-- Trotz des Verzichts machten wir das Beste aus dem angebrochen Tag
-- Der Gratübergang ist interessant, nicht zu schwer ( nicht mehr als UIAA II bis vielleicht Stellen III- )
-- Der Fels ist natürlich nicht immer bombenfest aber es hielt sich in Grenzen ( keine Haken, nur eine Abseilschlinge gesichtet )
 
 
Gruß Daniel, unterwegs auf Alternativrunde mit Tobi

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